
Der Fußball in Ostdeutschland hat eine lange Tradition
Der Osten Deutschlands glänzt nicht nur mit seiner kulturellen Vielfalt, sondern auch mit seiner reichhaltigen Geschichte. Sport ist in der Tradition der Länder tief verwurzelt. Das gilt auch und vor allem für den Fußball. Er hatte schon zu Zeiten der DDR eine enorme Bedeutung. Vereine wie der 1. FC Magdeburg oder Dynamo Dresden blicken auf zahlreiche Erfolge in der Vergangenheit zurück.
Heute hat allerdings RB Leipzig die Rolle als führender Fußballverein im Osten Deutschlands übernommen. Nach dem Sieg im deutschen Supercup zeigt sich, dass der Verein mit den besten Klubs in Deutschland mithalten kann. Dieser Titel reiht sich ein in den Gewinn des DFB-Pokals der Jahre 2022 und 2023. Mit diesen Erfolgen trug sich der Klub in die Liste der erfolgreichsten Fußballvereine Deutschlands ein.
RB Leipzig ist die Nummer 1
Das haben auch die Sportwetten-Anbieter längst erkannt und schreiben RB Leipzig hohe Quoten zu. Schließlich haben sich die Spieler nicht nur bei den Wetten einen guten Namen erspielt, sondern gelten längst als die dritte Kraft in der Deutschen Fußball-Bundesliga. In der kommenden Saison sehen die Buchmacher die Leipziger neuerlich als Nr. 3 der Liga und geben dem Verein gute Chance, die Qualifikation für die UEFA-Champions League zu schaffen. Der Sieg im Supercup gegen den amtierenden Meister FC Bayern München scheint diese Einschätzung zu bestätigen. Doch die Geschichte erfolgreicher Teams im Osten Deutschlands reicht weit zurück.
Aushängeschild Dynamo Dresden
Fußball gespielt wurde in Ostdeutschland schon vor den Weltkriegen, doch erst die rasante Verbreitung des Sports sorgte dafür, dass die notwendige Infrastruktur entstand. Die Aushängeschilder des Fußballs waren zweifellos der 1. FC Magdeburg und Dynamo Dresden. Beide Klubs wurden in den 1950er bzw. 1960 Jahren gegründet und entwickelten sich zu den Vorzeigevereinen in der DDR-Zeit.
Die DDR-Oberliga war einst die höchste Spielklasse und brachte Teams wie den FC Carl Zeiss Jena und den 1. FC Lokomotive Leipzig hervor. Diese Vereine erlangten auch international große Bedeutung. Den absoluten Höhepunkt erreichte der 1. FC Magdeburg im Jahr 1974. Damals gewannen die Spieler den Europapokal der Pokalsieger und unterstrichen mit diesem Triumph das hohe Niveau des Fußballs in Ostdeutschland.
Einen besonderen Stellenwert nimmt noch immer Dynamo Dresden ein. Mit insgesamt 98 Spielen im Europapokal ist der Verein nach wie vor einer der erfolgreichsten und populärsten im Osten Deutschlands. In der DDR-Oberliga erreichte Dynamo Dresden insgesamt acht Meistertitel und wurde siebenmal Pokalsieger.
Nach der Wiedervereinigung konnte der Klub sein hohes Niveau eine Zeitlang halten und spielte von 1991 bis 1995 in der Deutschen Fußball-Bundesliga. Danach folgte eine Zeit in der 2. Fußball-Bundesliga, heute treten die Dresdner in der 3. Liga an. Der Verein gehört mit seinen mehr als 26.000 Mitgliedern zu den 25 größten Sportklubs in Deutschland.
Matthias Sammer und Ulf Kirsten machten Karriere
Zu den bekanntesten Spielern in der Geschichte des Vereins zählt zweifellos Matthias Sammer. Er war nicht nur Fußball-Europameister, sondern auch Europas Fußballer des Jahres 1996. Sammer entwickelte sich zum zentralen Spieler der Erfolgsmannschaft von Borussia Dortmund und machte später auch als Sportvorstand des FC Bayern München Karriere. Er war einst der erste Spieler aus der ehemaligen DDR, der vom Bundestrainer in die Deutsche Fußball-Nationalmannschaft berufen wurde.
Ulf Kirsten ist ein weiterer Fußballstar aus der ehemaligen DDR, der große Karriere machte. Der Sieger im DFB-Pokal schwang sich mehrfach zum Torschützenkönig der Deutschen Fußball-Bundesliga auf. In der Saison 2001/02 stand er mit seinem Verein Bayer 04 Leverkusen sogar im Finale der UEFA-Champions League und verlor mit seinen Mitspielern nur knapp mit 1:2 gegen Real Madrid.
Herausforderung Wiedervereinigung
Nach der deutschen Wiedervereinigung standen die Klubs in Ostdeutschland vor großen Herausforderungen. Wirtschaftliche Probleme und Strukturveränderungen prägten damals das Bild. Trotzdem schafften es immer wieder Vereine, mit ihrem Können zu überzeugen. Ein Beispiel war Energie Cottbus. Der Verein pendelte jahrelang zwischen der Deutschen Fußball-Bundesliga und der 2. Fußball-Bundesliga. Noch beeindruckender ist allerdings der Aufstieg von Union Berlin.
Der Klub aus der ehemaligen Hauptstadt der DDR hat einen Erfolgslauf hinter sich, der seinesgleichen sucht. In der Saison 2018/19 feierten die „Eisernen“ eine Serie von 17 aufeinanderfolgenden Spielen ohne Niederlage. Am Ende der Saison in der 2. Fußball-Bundesliga erreichte Union Berlin den 3. Platz und qualifizierte sich damit für die Relegation. Dort besiegte man den hoch favorisierten VfB Stuttgart und stieg damit erstmals in die Deutsche Fußball-Bundesliga auf.
Nach mittlerweile vier Saisonen gelten die Berliner als Mannschaft der Stunde. In der abgelaufenen Saison erreicht man erstmals einen Platz in der UEFA-Champions League und beendete die Saison auf dem sensationellen vierten Platz. Diese Erfolgsgeschichte beweist, dass Fußball aus Ostdeutschland noch immer relevant ist und für Aufsehen sorgen kann.
Das gibt zahlreichen Nachwuchsspielern Hoffnung, selbst einmal ganz oben zu stehen. Die Tradition und eine starke Fanbasis bilden ein gutes Fundament für Erfolge in der Zukunft. Die Vereine setzen weiterhin auf die Förderung der Jugend und den Ausbau von Nachwuchszentren. Das sollte die Zukunft des Fußballs in Ostdeutschland langfristig sichern.
